Arbeit am Tonfeld®

Die Arbeit am Tonfeld® ist eine bewährte und wirksame Methode, um Kinder, Jugendliche und Erwachsene in ihrer Entwicklung zu fördern und Verhinderungen und Blockaden zu lösen.

Die Wirkung der Methode beruht auf den Gesetzen der Haptik. Das Tonfeld kann mit den Händen wahrgenommen, ertastet und erfahren werden. In der Weise wie das Tonfeld berührt wird, können sich frühe – auch in der vorsprachlichen Zeit erworbene – Beziehungsstrukturen zeigen. In der Berührung, Bewegung und Gestaltung am Tonfeld werden diese wieder aufgenommen und können weiter entwickelt werden.

Die Arbeit am Tonfeld® erkennt die ureigenen Potenziale des Menschen und weckt seine Ressourcen. Sie ist lösungsorientiert und in umfassender Weise entwicklungsfördernd.

tonfeld_kasten

Im Berühren sich berühren  —  Im Bewegen sich bewegen  —  Im Gestalten sich gestalten

Tonfeld

Das Tonfeld ist ein rechteckiger, flacher Holzkasten, der mit Tonerde angefüllt und ausgestrichen ist. Daneben steht eine Schale mit Wasser, das mit verwendet werden kann. Der weiche Ton gibt jeder Bewegung der Hände nach und bietet damit eine vielfältige Verwandlungs- und Gestaltungsmöglichkeit. Das Tonfeld steht für ein Gegenüber an dem wir uns erfahren und mit dem wir in Beziehung treten. Der Rahmen des Tonfelds schafft die Grenzen dieses Beziehungsraumes und vermittelt dem Arbeitenden Halt, Orientierung und Struktur.

 

Anwendungsgebiete

Geeignet für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in den folgenden Bereichen:

  • Stärkung der Eigenwahrnehmung
  • Entfaltung und Nachreifung von Sinnesqualitäten
  • Stabilisierung der Konzentration und Koordination
  • Lernschwierigkeiten
  • Verhaltensbesonderheiten (Gehemmtheit, Aggression, Unruhe, ADHS/ADS)
  • Essstörungen
  • (Wieder-)Entdeckung der eigenen Ressourcen
  • Verankerung des Selbstwertgefühls
  • Schwierige Lebenssituationen (Trennung, Verlust, Tod, Krankheit, Konflikte)
  • Verarbeitung traumatischer Erlebnisse
  • Integration von gemachten Erfahrungen
  • Klärung von Beziehungsstrukturen

In der Arbeit am Tonfeld® wird der Mensch ganzheitlich berührt und wahrgenommen. Diese tiefe, wesenhafte Begegnung weckt die schöpferische Fülle und das kreative Potenzial jedes Menschen und führt denjenigen, der sich darauf einlässt, zu neuen, individuellen Lösungen seiner Situation.

Methode

Die Arbeit am Tonfeld® findet in Einzelsitzungen statt. Erwachsene arbeiten möglichst mit geschlossenen Augen, um die visuelle Kontrolle aufzugeben. Die Berührung der Hände mit der Tonerde spricht über vielfältige Sinneswahrnehmungen unbewusste Beziehungsstrukturen an. Was das Innerste bewegt, geht in die Hände über und kann durch den Ton zu einer greifbaren Ausdrucksform finden, umgestaltet und weiterentwickelt werden. 
In einem Schlussgespräch wird der Verlauf des Prozesses von der Begleiterin noch einmal aufgezeigt und auf das Alltagsleben bezogen.

Kinder arbeiten immer mit offenen Augen. Die Arbeit am Tonfeld® mit Kindern und Jugendlichen eröffnet die große Möglichkeit, in frühem Alter Nachreifungen im Sinnesorganismus zu vollziehen, Blockaden zu lösen, Beziehungsstrukturen zu klären und so eine gute und freie weitere Entwicklung zu ermöglichen. Das Erstgespräch findet ausschließlich mit den Eltern statt.

 

Grundlagen

Die Arbeit am Tonfeld® wurde 1972 von Prof. Heinz Deuser entwickelt. Diese Methode zur Begleitung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, integriert vor allem Gedanken von Viktor von Weizsäcker, D. W. Winnicott, Jean Piaget, C. G. Jung und der Gestaltpsychologie. Sie wird in Schulen, Kindergärten, in der Jugendarbeit, Ergotherapie und in der Psychotherapie eingesetzt. Die Arbeit am Tonfeld® wird in einer vierjährigen Ausbildung an mehreren Instituten für Haptische Gestaltbildung vermittelt.

Weitere Informationen zur Arbeit am Tonfeld® auf den Seiten von Prof. Heinz Deuser.

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